Freitag, 23. September 2016

"Die letzte Huerde":


Im Umgang mit dem Okkulten durchläuft man
unterschiedliche Erfahrungsstufen im Mischungsverhältnis
zwischen bekannt und unbekannt, – ähnliches und doch
völlig anderes beobachtet man in seiner Umwelt…
Umso mehr an Inhalt man eigengeistig erschafft,
desto umfassender wird die Welt und ihre Angebote
zu´r Prothese, – ist diese Welt zu Beginn der Ausgangspunkt,
den man lernt, nach und nach zu abstrahieren,
– in der Hoffnung, darüber Hinausreichendes zu erblicken,
– verliert sie nach und nach immer mehr Macht über das
Bewusstsein der eigengeistig schöpfenden Individualität,
– schliesslich erblickt man sie nur noch als Tummelplatz
der sich in einer steten Wiederholung befindlichen
Basismenschheit, – einer Wiederholung, die stets nach dem
gleichen Muster von Interesse, Eigenwichtigkeit und
Selbstmitleid niemals das Eine tut, was Befreiung verheisst,
– nämlich Abstand zu halten von bisherigen wiedergekäuten
Antworten, – um aufgrund dieses errungenen Abstandes
überhaupt erst erkennen zu können, was jenseits dieser
Antworten als Antwort bereitliegt. –


Und Ich meine die auf Erden errichtete Welt,
– denn „die Erde an sich“ verneint niemals eine Möglichkeit
und lässt immer alle Räume offen, darüberhinaus zu blicken,
darüberhinaus zu erkennen und darüberhinaus zu erschaffen,
– doch natürlich darf man sich an nichts mehr binden,
was diese Möglichkeiten verneint. –


Das scheint unmöglich zu sein und möglicherweise
gibt es einen Punkt der Eingebundenheit in diese Welt,
an dem dies überhaupt nicht mehr greifbar ist,
– an dem selbst der eigene Geist nur noch eine reine
Projektionsfläche der Aussagen anderer Geister ist…
Ich war diesem Treiben niemals nahe genug, um dies
mit Sicherheit behaupten zu können, – selbst als Ich
mitten unter Ihnen war und mich jahrelang mit Ihnen
austauschte in der Hoffnung auf eine Idee von Ähnlichkeit,
– war der Abstand zu Ihnen stets grösser als die Nähe,
– von der Ich damals noch annahm, sie könne mich bereichern,
– was jedoch ungeachtet aller emotioneller Bestrebungen
niemals eintrat, – mich selbst erkannte Ich erst,
als Ich mich Ihnen entnahm, – und so ist es
bis heute geblieben. –


Es ist also NICHT so, das Ich mich aus einer Gefangenschaft,
die mich mit anderen verband, befreit hätte, – das nahm Ich nur an
auf der Suche nach einer Ähnlichkeit zu diesen Anderen,
– vielmehr verhält es sich so, das mich diese Gefangenschaft
niemals wirklich erreichte, – sie war zwar „um mich herum“,
doch sie vermochte mich niemals zu durchdringen und hatte
also niemals wirkliche Macht über mich…
Und vielleicht solltet auch Ihr Euch die Frage stellen,
„ob es denn jemals eine weltliche Macht über Euch gegeben hat ?“
– Oder, ob Ihr das nur annehmt, „auf der Suche nach einer
Ähnlichkeit zu Anderen ?“


Es gibt nämlich keine Ähnlichkeit, – es gibt nur eine gewisse
„Gleichheit der Form“, – die auch recht stark variiert,
– jenseits dieser sind Wir völlig individuell = völlig un-teilbar. –
Und wenn es Euch nicht zu teilen vermag,
– wie sollte es je Macht über Euch haben ?
Und vielleicht offenbart sich in dieser Frage
„die letzte Hürde“, – oder besser gesagt:
„Die Einzige, die es jemals gegeben hat“…
Und wenn man sich dann bei jeder scheinbar
äusseren Aufgabenstellung, – bei jeder aufgedrängten Antwort
die Frage stellt:

„Hat dies Macht über mich oder tue Ich es, um etwas zu ähneln ?“
– erkennt man, „in welchem Ausmass man etwas ähneln möchte“,
– „wem man ähneln möchte und auch warum“,
– erkennt man, „was Einen wirklich durchdringt“,
– und was in welchem Abstand zu Einem steht. –
Und dann kann man die Macht einschätzen
und auch die eigene Position darin,
– und so hebt sich nach und nach die Machtlosigkeit,
– immer dann „wenn man sich über sie erhebt“. –


AvE. –